Inzwischen muss sich der König bei der Verteidigung seines Reiches allerdings auf recht wenige Bollwerke verlassen. Die Fabrik in Bruchsal ist eines davon. Hier kann der Altrocker genauso die speckigen Lederhosen - nicht zu vergessen: Bandanas - auftragen und sein Bierchen schlürfen ohne Ohrenkrebs zu riskieren, wie der gepiercte Stoffschuhträger seine Rempeltänze zelebrieren kann.
Die Werkstore öffneten sich bereits 1980. Damals spielten die DJs – Gott segne sie! - Bands wie Uriah Heep, Nazareth oder Golden Earing - um nur einige zu nennen – später gab es einen „Hard & Heavy“-Tag und dienstagabends (!) New Wave. Immer wieder spielten auch Livebands wie Schwoißfuß, Wishbone Ash, Ten Years Later (mit Alvin Lee), Worlock oder Chicken Shack. Seit einem anwohnerbeschwerdenbedingten Umzug 1992, rauchen die Schlote nun im Industriegebiet Stegwiesen. Zunächst hielten Nachfragebedingt allerdings auch Blasphemien wie Techno oder Schlager und NDW Einzug, in die doch dem Rock geweihten (Fabrik)Hallen. Rechtzeitig zur Jahrtausendwende - immerhin drohten der baldige Weltuntergang sowie weitere göttliche Unmutsäußerungen - besannen sich die Werksleiter Jürgen Debatin und Peter Wachter auf ihre Ursprüngliche Mission: zu Rocken. Es gibt wieder Konzerte, unter anderem holte man Him, Ten Years After (ohne Alvin Lee) oder zuletzt Poppa Chubby und Y&T, das Donnerstagsmotto „Best Of Rock” ist selbsterklärend und an den Freitagen gibt es vom unvergleichlichen DJ Mütze - bekannt und beliebt aus der Katakombe in Karlsruhe - mit Alternative eins auf dieselbe. Samstags wechselt das Programm. Nächster Rocktermin: „Hardrock und Poser Night“, Sa, 21.11., 21Uhr.