Mittwoch, 4. November 2009

Let There Be Rock: Fabrik Bruchsal

Obwohl der sogenannte Classic Rock, mit alten Helden wie Black Sabbath oder Whitesnake und neuen Hoffnungen wie Wolfmother oder Jack Whites The Dead Weather, gerade seine soundsovielte Auferstehung seit dem Mitteljura erlebt, wird der Rockfan im Nachtleben richtiggehend diskriminiert. Und als sei die allgemeine Nichtbeachtung nicht schon Strafe genug, wird der Freund wuchtiger Drums und pfeiffender Gitarrenfeedbacks auf Schritt und Tritt noch mit musikalischen Missgeburten wie Atzen-Musik oder Modern-Soul drangsaliert. Dabei wusste schon das an sich nicht übermäßig rockende Electric Light Orchestra: „Rock N´ Roll Is King“.
Inzwischen muss sich der König bei der Verteidigung seines Reiches allerdings auf recht wenige Bollwerke verlassen. Die Fabrik in Bruchsal ist eines davon. Hier kann der Altrocker genauso die speckigen Lederhosen - nicht zu vergessen: Bandanas - auftragen und sein Bierchen schlürfen ohne Ohrenkrebs zu riskieren, wie der gepiercte Stoffschuhträger seine Rempeltänze zelebrieren kann.
Die Werkstore öffneten sich bereits 1980. Damals spielten die DJs – Gott segne sie! - Bands wie Uriah Heep, Nazareth oder Golden Earing - um nur einige zu nennen – später gab es einen „Hard & Heavy“-Tag und dienstagabends (!) New Wave. Immer wieder spielten auch Livebands wie Schwoißfuß, Wishbone Ash, Ten Years Later (mit Alvin Lee), Worlock oder Chicken Shack. Seit einem anwohnerbeschwerdenbedingten Umzug 1992, rauchen die Schlote nun im Industriegebiet Stegwiesen. Zunächst hielten Nachfragebedingt allerdings auch Blasphemien wie Techno oder Schlager und NDW Einzug, in die doch dem Rock geweihten (Fabrik)Hallen. Rechtzeitig zur Jahrtausendwende - immerhin drohten der baldige Weltuntergang sowie weitere göttliche Unmutsäußerungen - besannen sich die Werksleiter Jürgen Debatin und Peter Wachter auf ihre Ursprüngliche Mission: zu Rocken. Es gibt wieder Konzerte, unter anderem holte man Him, Ten Years After (ohne Alvin Lee) oder zuletzt Poppa Chubby und Y&T, das Donnerstagsmotto „Best Of Rock” ist selbsterklärend und an den Freitagen gibt es vom unvergleichlichen DJ Mütze - bekannt und beliebt aus der Katakombe in Karlsruhe - mit Alternative eins auf dieselbe. Samstags wechselt das Programm. Nächster Rocktermin: „Hardrock und Poser Night“, Sa, 21.11., 21Uhr.

1 Kommentar:

  1. Salve

    Wer's etwas härter braucht, wird in der Rockfabrik Ludwigsburg fündig. Zumindest wenn es heißt "Metallic Attack", die leider nur immer am monatsletzten Samstag stattfindet. Was hier geboten ist lässt das Herz eines jeden echten Metalheads erweichen und ist gewiss nix für den durchschnittlichen Wackengänger - hier lebt noch der Underground und sämtliche Anbiederungen an moderne Anleihen sind absolut verpönt!
    Die nächste Möglichkeit bietet sich am 28.11. und dann geht's mal wieder rund...

    evlaS

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