Bloggerkollege Klaus N. Frick dürfte den meisten als Verfasser der Geschichten um den Kleinstadtpunker Peter Pank, die regelmäßig im Ox-Magazin erscheinen und inzwischen zwei Bücher (Vielen Dank, Peter Pank und Chaos en France – Peter Pank in Avignon) füllen, bekannt sein. Jetzt aber fliegen statt Bierdosen die Fetzen, und zwar menschliche, denn mit „Sardev, der Schatten des Friedens“ (Basilisk), hat sich Sciencefiction-Fan Frick, der bei einem Rastatter Verlag die berühmte Weltraumabenteuerserie Perry Rhodan als Chefredakteur betreut, nun erstmals ins Fantasy-Genre vorgewagt. Der in Karlsruhe lebende Frick hält sich dabei nicht mit der Entwicklung etwa von Multiversen oder komplizierten Magie-Konzepten auf, sondern geht einen Weg, den schon die Erfinder des Spaghetti-Westerns, Sergio Leone mit „Für eine Hand voll Dollar“ und Sergio Corbucci mit „Django“, oder später Ridley Scott mit „Alien“ oder „Bladerunner“ erfolgreich beschritten: Er holt ein mit Kitsch und allerlei Tand überfrachtetes Sujet zurück auf die (schmutzige) Arbeitsebene. Seine Hauptfigur ist kein Held, sondern ein einsamer Verlierer, ein Ausgestoßener, der einen blutigen Job zu erledigen hat – hier ist es Sardevs Rache an dem Landesverräter Schorrn -, dessen Erfüllung ihm aber keinen Frieden bringen wird. Denn für einen professionellen Partisan, einen Freischärler wie diesen Sardev, bedeutet das Ende des Kampfes eben nicht verdiente Ruhe, sondern Abstieg in die Beschäftigungs-, ja Bedeutungslosigkeit – so erklärt sich auch der widersprüchlich anmutende Titel. Ein kleines, gradlinig geschriebenes, spannendes, manchmal brutales Buch. Eher geeignet für Freunde des ehrwürdigen Robert E. Howard (Conan), als für Freundinnen von Stephenie Meyer (Twilight).
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Danke danke für das schöne Lob. Ich bin geschmeichelt.
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