Hardcore-Power: GWLT live on Stage. Foto: Frank Schwichtenberger |
Die dem Dauerniesel getrotzt hatten, wurden mit hochklassiger Dauerbeschallung belohnt:
In der bumsvollen „Hacke“ zockten Tausend Feinde unter Löwen
Schildkappen-Crossover aus Hardcore mit metallischer Schlagseite und deutschen
Texten. Die aber leider nur schlecht zu verstehen war.
Such Gold mussten in der Fleischmarkthalle mit weniger
Publikum auskommen. Bei dem der etwas nerdige, angepunkte Postcore der New
Yorker aber prima ankam.
Den ersten wirklichen Glanzpunkt setzten aber GWLT. Die
Münchner lieferten lupenreinen Crossover der Ostküsten-Schule: Fette Beats,
Stakkato-Riffs, mächtige Breaks und einprägsame Refrains. Dazu die teils
improvisierten Reime von Sänger David Mayonga. Der Auftritt des bayerischen
Quintetts entwickelte sich zu einer Lehrstunde in politischem Hardcore, der in
unseren Breiten leider selten geworden ist. Hier bekamen Menschenhasser jeder
Couleur ihr Fett weg, ohne das der Spaß auf der Strecke blieb. Klasse Musik,
klasse Show, klasse Band!
Zurück in der Fleischmarkthalle errichteten Phantom Winter
Wände aus summendem Lärm und Kreischgesang. Sicher nicht jedermanns Sache, aber
intensiv.
Zugängliche waren da Flatliners, welche die Leute in der
Alten Hackerei mit fetzigem (Punk)Rock irgendwo zwischen Chemical Romance und
Thin Lizzy mächtig in Wallung brachten.
Von vielen Besuchern freudig erwartet wurde der Auftritt des
Death Metal Duos Mantar, das schon mit seinem Auftritt in der Alten Hackerei im
Februar vergangenen Jahres für Aufsehen gesorgt hatte. Und zuvor schon mit
seinem 2014er Albumdebüt „Death By Burning“ zu einem der größten
Hoffnungsträger des Extrem-Metal-Undergrounds avanciert war. Jetzt haben die
Hamburger mit „Ode to the Flame“ nachgelegt.
In den Spielpausen der gut 30 Bands zwischen den Bühne,
konnte sich etwa ein veganes Fastfood in den tätowierten Hals schieben oder
sich die Zeit an den zahlreichen Verkaufsständen mit Bandmerch ausstatten
Bleibt zu wünschen, dass das NNF auch in Zukunft weiter als
Anlaufstelle für Anhänger von Hardcore-Punk
beeinflussten Musikstilen erhalten bleibt.
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