Samstag, 20. April 2013

Gott ist tot? - Black Sabbath liefern mit ihrem neuen Track mehr Fragen als Antworten

God Is Dead?“, dieser Verdacht beschlich den jungen Hegel schon Anfang des 19. Jahrhunderts – und nicht erst Nietzsche, der die Frage im 125. Aphorismus seiner „fröhlichen Wissenschaft“ fast ein Centennium danach zur Gewissheit werden ließ. Da Black Sabbath den Titel des ersten neuen Songs der Osbourne/Iommy/Butler-Besetzung seit fünfzehn Jahren mit einem Fragezeichen versehen, müsste streng genommen eigentlich der bedeutende Vertreter des deutschen Idealismus auf dem Plattencover abgebildet sein. Aber vielleicht fühlte sich das Trio aus der Arbeiterstadt Birmingham dem Mitbegründer des Existentialismus einfach näher. Bildeten elementar menschliche Erfahrungen wie Angst, Tod und Freiheit doch stets die Kraftquelle der musikalischen Wucht dieser Band, mit der sie Anfang der 70er die letzten Nägel in den Sarg der Hippie-Bewegung schlug, was durch romantisch-esoterische Symbolik in Text und Bild allenfalls notdürftig kaschiert wurde. Doch wir wollen nicht kleinlich sein, schließlich geht es hier um Musik und nicht um Geisteswissenschaften.
Leider bleibt der beschriebene kleine  philosophiegeschichtliche Widerspruch nicht das einzige Problem von „God Is Dead?“. Vom Feeling und Aufbau her gemahnt der Song ein wenig an „Wheels of Confusion“ vom 1972er Album „Vol. 4“, mit dem es auch Tempo und Länge (über acht Minuten) gemein hat. So gesehen knüpfen die drei älteren Herren hier an Zeiten an, die viele als ihre besten bezeichnen würden.
Ironischerweise erwartet man nach wenigen Takten, nicht Ozzy Osbourne, sondern sein nicht unumstrittener Nachfolger Ronnie James Dio werde gleich mit seinem Gesang einsetzen. Warum das? Toni Iommys hinterhältiger Sound ist zwar wie immer Gänse häutend, aber irgendwie bleibt der alte Riffmeister hinter den Erwartungen zurück. Seinen gewohnt archaischen Tonfolgen fehlt diesmal jegliche Verspieltheit. Vermisst werden jene tausend kleinen Licks und Schlenker, die wie Funken um diese sich heranwälzenden Lavaströme übermäßiger Quarten stoben und sie immer noch bedrohlicher erscheinen ließen. 
Daran ändert auch der gelungene Tempowechsel nach etwa drei Song-Vierteln wenig. Der ist nämlich derart klassisch Black Sabbath, dass Iommy wohl dachte, da könne man gleich ein schon gebrauchtes Riff recyceln und kurzerhand bei sich selbst klaute („Hole In The Sky“).
Einen solchen Mangel an Raffinesse hätte ein (auch im technischen Sinne) Weltklassesänger wie Dio, dessen Ära sich ohnehin durch eine gradlinigere musikalische Gangart auszeichnete, vielleicht noch ausgleichen können. Ein Mann wie Ozzy, der nur sein Timbre (wenn auch ein einzigartiges) in die Waagschale werfen kann, wirkt hier dagegen etwas verloren.
Auch Rage Against The Machine-Drummer Brad Wilk, der den aus welchen finanziellen Gründen auch immer abwesenden Bill Ward vertritt, müht sich redlich, kann aber – vielleicht aus Schüchternheit – weder mit der gnadenlosen Heavyness eines Vinnie Appice, noch dem nonkonformistischen Spiel Wards selbst konkurrieren. Was letzterer durch seinen antiautoritären Ansatz selbst aus mediokrem Material noch herauszuholen in der Lage war, höre man bei Gelegenheit anhand des während der Spätneunziger-Reunion als Gemeinschaftswerk der vier Urmitglieder entstandenen Songs „Scary Dreams“ nach.
Das einzig wirklich nachhaltig beeindruckende an „God Is Dead?“ ist somit der nahezu masturbatorische Eifer, mit dem Geezer Butler seinen Bass bedient. Was der Veteran hier bietet, ist eine Lehrstunde in alternierendem Bassspiel. Ganz so, als habe er, anders als Toni Iommy, dem an seiner linken Hand zwei Fingerkuppen fehlen, drei Finger zum Spielen mehr an seiner rechten.
Fazit: „God Is Dead?“ ist zwar kein kompletter Griff ins Klo. Aber wenn Black Sabbath die Latte, die sie 2009 in der Dio-Inkarnation mit „The Devil You Know“ verdammt hoch gehängt haben, mit dem für Juni angekündigten Album „13“ nicht reißen wollen, müssen sie noch ´ne Schippe schwarzer Kohle draufpacken, um die angekündigte Höllenglut zu entfachen. Denn wenn Gott noch lebt, bangt er sich gerade zu „Bible Black“ und nicht dem aktuellen Track das Hirn raus.
 


Freitag, 19. April 2013

„Ich habe verdammt viel Übung darin, in ein Mikrofon zu brüllen!“ – Der Bob Dylan 2.0 heißt Frank Turner


Frank Turner glaubt nicht an Gott, er glaubt an Jerry Lee Lewis und die heilende Kraft des Rock´n´Roll – ganz fest. Und jeder der diese Musik liebt, sollte folglich an Frank Turner glauben: Der Mann aus dem südenglischen Winchster spielt unverblümten Folk-Rock, so mitreißend und rüde, man fühlt sich glatt aufs Newport Folk Festival des Jahres 1965 zurückversetzt, wo Bob Dylan in Begleitung der Paul Butterfield Blues Band das erste Mal die Gitarre einstöpselte.
Turner schreibt ausdrucksvolle, Hookline-infizierte Songs und wunderbare Texte. In England macht der junge schon die Hallen voll, hier war er vor kurzem mit den Drobkick-Murphys unterwegs. Heute  erscheint sein neues Album „Tape Deck Heart“ (Universal). Aus diesem Anlass stellte er sich dem BRB zum Gespräch.
BRB: Frank, zuletzt warst Du in den USA auf Tournee, wo bist Du jetzt gerade?
Frank: Ich bin wieder in London.
Ich würde gerne etwas über Deine Kindheit und Jugend erfahren – wie alles angefangen hat.
Ich bin in Südengland in der Nähe von Winchester in der Grafschaft Hampshire aufgewachsen. Geboren bin ich zwar im Mittleren Osten (Bahrain, Anm. d. Verf.). Mein Vater hatte dort beruflich zu tun. Aber ich war nur für einen Monat dort, also gibt es davon nicht allzu viel zu berichten.
Wann und wie hast Du die Musik für dich entdeckt?
Meine Eltern hörten sehr viel klassische Musik, aber keinerlei Rock´n´Roll oder Popmusik. Eines Tages, ich war etwa zehn Jahre alt, war ich bei einem Freund zu Hause und sein älterer Bruder hatte ein Iron Maiden-Poster an der Wand hängen. Es war das Motiv von „Stranger In A Strange Land“, dieser Zombie-Cowboy in der Zukunft. Ich dachte, „ich habe keine Ahnung was das ist…“
…aber es ist fantastisch!
Ja, genau! Der Bruder erklärte mir dann, dass es eine Band ist. Dann bin ich losgezogen und habe mir „Killers“ das zweite Maiden-Album gekauft. Da hatte ich meinen Platz in der Welt gefunden. Ich wollte seitdem nie mehr etwas anderes machen, als Musik spielen.
Angesichts der Musik die Du machst, überrascht es mich ein wenig, dass es ausgerechnet Iron Maiden waren, die dich zum Rock´n`Roll bekehrt haben. Ich hätte eher auf The Clash oder so etwas getippt.
Iron Maiden waren meine erste Band! Und weist Du was, sie werden auch meine letzte sein!
In deinen Liedern verweist Du oft auf die alten Rock´n´Roll-Meister. Wie ist deine Liebe zu Leuten wie Chuck Berry und Jerry Lee Lewis entstanden?
Meine musikalische Erziehung ist sozusagen in umgekehrter Reihenfolge verlaufen. Ich habe mit Maiden angefangen, dann kamen Metallica und Pantera. Dann stieß ich auf Nirvana und Guns´N und entdeckte so Punk, die Descendents, Black Flag und all sowas. Ich ging weiter zurück und fand Bruce Springsteen, Neil Young und Bob Dylan. Irgendwann stößt man unweigerlich auf den ursprünglichen Rock´n´Roll.
Die drei letztgenannten hast Du schon häufiger als Einflüsse auf dein musikalisches Schaffen genannt. Allerdings sind das allesamt amerikanische Liedermacher, während dein Sound doch sehr britisch ist. Man hört nach drei Akkorden, dass  du von der Insel kommst.
Es ist schön, dass Du das sagst. In meiner Jugend waren fast alle meine Lieblingsbands amerikanisch. Aber nehmen wir einmal das Beispiel Bruce Springsteen. Wenn man ihn spielen hört, wird man ziemlich schnell feststellen, dass er aus New Jersey kommt, richtig? Dennoch singt er nicht nur über New Jersey, sondern er singt über Heimat. Er singt über seine Kultur. Sich von Springsteen beeinflussen zu lassen kann nun bedeuten, ihn zu kopieren und zu versuchen, möglichst wie er zu klingen oder man nimmt eben dieses Ethos, was er verkörpert und singt darüber, woher man selbst kommt. Das ist es, was ich versuche. Ich verfolge also denselben Ansatz, aber als Engländer will ich natürlich nicht wie ein Amerikaner klingen, verstehst Du? Von daher macht es mich wirklich glücklich, was Du sagst, denn das ist genau, was ich erreichen will.
Was ist für dich das Besondere an britischer Rock- und Popmusik.
Ach, ich weiß nicht. Natürlich liebe ich die Kinks oder The Clash und natürlich singen sie über mein Land. Aber um ehrlich zu sein, glaube ich nicht, dass es irgendetwas Besonderes ist, in Großbritannien geboren zu sein im Vergleich zu irgendwo anders in der Welt.
Mit deinen früheren Bands hast Du sehr viel härtere Musik gespielt, Punk und Hardcore. Heute hingegen verarbeitest Du sehr viele verschiedene Einflüsse wie Pop, Folk oder gar Bar-Musik. Hattest du früher nicht die Möglichkeit, diese Elemente einzubringen oder hat sich dein Musikgeschmack im Laufe der Jahre erst dahin entwickelt?
Ich denke, mein Geschmack hat sich verändert, aber auch meine spielerischen Fähigkeiten haben sich verbessert. Ich habe in Punk-Bands das Spielen gelernt – das merkt man heute noch. Jeder Soundmann mit dem ich arbeite sagt, „verdammt, singst Du laut!“ Ich habe einfach sehr viel Übung darin, in ein Mikrofon zu brüllen (lacht). Heutzutage ist alles vielleicht ein wenig kontrollierter, aber die Technik ist im Grunde dieselbe. Aber Spaß beiseite: Je besser ich zu singen und zu spielen lernte, desto mehr Wege fand ich, mich auszudrücken, die darüber hinausgingen, mir das Hemd vom Leib zu reißen und zu schreien.
Du wirst viel für Deine Texte gelobt. Musst du für das Schreiben sehr viel Arbeit aufwenden oder macht es dir eher wenig Mühe?
Dass es mir keine Mühe macht, würde ich nicht sagen. Wenn ich selbst Musik höre, achte ich immer sehr auf die Texte, denn gute Texte sind mir wichtig. Folglich verwende ich sehr viel Zeit darauf, über meine Texte nachzudenken. Aber es kommt natürlich darauf an. Manche Songs fliegen einem einfach so zu. Dann verändere ich sie oft nicht mehr, weil ich denke, es wird einen Grund haben, dass sie in genau dieser Gestalt zu mir gekommen sind. Auf der anderen Seite gibt es auch Texte, mit denen ich mich jahrelang herumgequält habe.
Auf dem neuen Album hast Du einen Song, “Good And Gone”, da singst Du, „Fuck you Motley Crue/ For charming us with access and with excess/ For telling tales that leave out all the dark sides/ For bringing out the lowest drive in everyone”. Wenn man deren Bandbiographie “The Dirt” gelesen hat, finde ich nicht, dass man ihnen zum Vorwurf machen kann, Sie haben mit den dunklen Seiten des Rock´n´Roll-Lebensstils hinter dem Berg gehalten.
Auf der einen Seite hast Du natürlich Recht, aber auf der anderen Seite kommt das Buch, so viel darin von Überdosen und Entzug und diesem ganzen Scheiß die Rede ist, doch recht unbeschwert rüber – und so läuft es nun mal nicht. Was mich stört ist, dass da irgendwelche Fantasien verbreitet werden, wie es ist, ein erfolgreicher Musiker zu sein. Als ginge es nur darum, möglichst viele Mädchen abzuschleppen, die ganze Zeit sturzbesoffen zu sein, eine gute Zeit zu haben und nie Verantwortung für seine Taten übernehmen zu müssen. Ja, wenn man Erfolg hat und man es zulässt, wird man mit all diesen Versuchungen konfrontiert. Und es gab auch Zeiten in meinem Leben, in denen ich ihnen nachgegeben habe. Die Wahrheit aber ist, dass so ein Leben verdammt trostlos ist – und obendrein sehr ungesund. Darum geht es in dem Text. Mit Mötley Crüe persönlich habe ich natürlich kein Problem.
Deine Texte befassen sich oft mit den Schattenseiten des Lebens, andererseits hast Du auf der Bühne eine sehr positive Ausstrahlung. Würdest Du dich selbst als fröhlichen oder eher als grüblerischen Menschen bezeichnen?
Es trifft wohl beides zu – kommt ganz auf die Tageszeit an (lacht). Das Leben ist schwierig, anstrengend, kurz und an ein Fortbestehen nach dem Tod glaube ich nicht. Auf der anderen Seite sage ich, lasst uns dagegen ankämpfen, lasst uns zusammenkommen und eine gute Zeit haben! Lasst uns Spaß haben, angesichts all der Schrecken, mit denen das Leben uns konfrontiert! Ich glaube fest daran, dass es meine Aufgabe als berufsmäßiger Unterhalter ist, den Menschen die Last der Welt für ein paar Stunden von ihren Schultern zu nehmen. Ich möchte, dass die Leute singen und tanzen und nach meinem Konzert mit einem Lächeln auf dem Gesicht nachhause gehen. Das ist mein Job. Das heißt aber nicht, dass ich nicht auch gleichzeitig einige Dinge ansprechen kann, die auf den Menschen lasten.
In einem früheren Interview hast Du mal gesagt, dass Du gar kein eigenes Zuhause hast, weil Du ohnehin nur unterwegs bist. Ist das noch immer der Fall?
Nein, ich habe jetzt ein Zuhause. Meine Plattensammlung ist nicht länger in einem Lagerhaus untergebracht sondern im Haus eines Freundes. Aber sehr viel Zeit verbringe ich dort nicht.
Dein zuhause ist also dort, wo deine Plattensammlung ist?
Genauso ist es.
Wie viele Platten hast Du denn?
Viele, sicher ein paar tausend. Gezählt habe ich sie nicht wirklich.
Wann hast Du denn mit dem Sammeln angefangen?
Als ich etwa zehn Jahre alt war.
Sammelst Du alles Mögliche oder hast Du gewisse Vorlieben?
Ich habe da verschiedene Phasen durchlaufen. Eine Zeitlang, so mit 20, 21, habe ich mich intensiv mit progressiver elektronischer Musik beschäftigt. Aber ich habe auch eine respektable Country-Sammlung.
Was ist dein Lieblings Country-Musiker?
Puh, Gram Parsons vielleicht. Aber es ist schwer einen herauszuheben.
Wie bist Du denn zur Country-Musik gekommen?
Weißt Du, in Amerika gibt es starke Überschneidungen zwischen Folk und Country. Viele Folk-Musiker sind etwa von Hank Williams beeinflusst. Hank Williams, das ist das einzig Wahre.
Was ich an Country und insbesondere Hank Williams interessant finde ist, dass es bis auf die Instrumentierung doch eigentlich Blues ist.
Klar Mann, deswegen nennen sie Country-Musik ja auch den Blues des weißen Mannes.
Und wieder was gelernt! Frank, es hat sehr Spaß gemacht, mit dir zu plaudern!
Mir auch, Mann, mir auch!
Danke und viel Erfolg mit dem neuen Album.



Freitag, 5. April 2013

Pulver verschossen oder noch ´ne Kugel im Lauf? Volbeat veröffentlichen "Outlaw Gentlemen & Shady Ladies"


Heerscharen von Heavy Metal-Fans haben dieses Album mit Spannung erwartet – ihre Töchter und Schwiegermütter aber genauso. Und zumindest letztgenannte Teile der Volbeat-Zielgruppe werden mit "Outlaw Gentlemen & Shady Ladies" (Vertigo) rundum zufrieden sein. 
Nicht dass die Dänen nur mit einem Messer bewaffnet zum Pistolenduell anträten, sprich, es an ihrem fünften Studiowerk viel zu kritisieren gäbe, im Gegenteil. Die vierzehn Stücke bieten alle bekannten und beliebten Markenzeichen des skandinavischen Vierers: Frontmann Michael Poulsen hat trotz zunehmenden Erfolgs und exzessiven Tourens noch immer Schwermetall im Herzen und Elvis im Timbre. Durch den Einstieg des ehemaligen Anthrax-Gitarristen Rob Caggiano, der das Album auch mit dem langjährigen Produzenten Jacob Hansen zusammen produziert hat, sind die Gitarren noch einen Ticken kompakter und abwechslungsreicher. Auch die Melodien sind noch immer ziemlich großartig.
Die stilistische Vielfalt ist größer denn je: Vom gutgelaunten Gassenhauer über Rockabilly bis zu purem Heavy Metal bieten Volbeat alles auf, was ihren charakteristischen Sound bislang ausmachte – und sogar noch ein bisschen mehr. „The Nameless One“ ist ein astreiner Classic Rock-Song, „Cape Of Our Hero“ schrammt hart an der Grenze zum Pop entlang, „Black Bart“ ließe sich am ehesten als epischer Western-Punk charakterisieren und das zappendustere “Room 24”, mit Falsett-Koryphäe King Diamond als Gastsänger, lässt die Haare zu Berge stehen. Das sehr thrashige „Doc Holliday“ überrascht mit einem sinistren Refrain, dessen unheilvolle“ Ohhhhhhs“ und „Ahhhhhs“ von einem bedrohlich klimpernden Banjo noch verstärkt werden. The “The Sinner Is You” klingt, als würden Metallica Willie Nelsons “Seven Spanish Angels” spielen und mit der finalen Halbballade „Our Loved Ones“ haben Volbeat, quasi als Showdown, ihr ureigenes „The Unforgiven“ abgeliefert.
Also können die dänischen Desperados nach einem Sieg auf ganzer Linie in den Sonnenuntergang reiten? Das „aber“ kommt, sobald sich der Pulverdampf ein wenig gelegt hat: Zeichneten sich Volbeat in der Vergangenheit durch die eigentümliche Fähigkeit aus, auf mitreißende Art gleichzeitig Schwermut und Optimismus, Melancholie und Frohsinn zum Klingen zu bringen, wie es sonst vielleicht nur Bands wie CCR oder Thin Lizzy vermochten, herrscht auf "Outlaw Gentlemen & Shady Ladies" in dieser Hinsicht leider ein wenig Ladehemmung. Doch der Anfang vom Ende muss das nicht sein; eine Kugel im Lauf haben Volbeat hoffentlich noch.