Bouncing Souls 2009 live on Stage. Foto: Sofía Salom |
Zu Beginn verstörte Frontmann Greg Attonito aber erstmal
durch sein exzentrisch wirkendes wippendes
und tänzelndes Bühnen-Gebaren, das eigentlich eher zu lustigen Kinderliedern
als zu heftigem Rock´n´Roll passen wollte. Im Gegensatz dazu erwiesen sich der kahlrasierte und schwerstens tätowierte Bryan Kienlein am Bass
und der mit stets schiefgelegtem Kopf seine Gitarre zersägende Pete Steinkopf
quasi als optische Urbilder ihrer jeweiligen Funktionen in einer Punkband. Aber
egal, immerhin haben die Bouncing Souls als Band schon fast 30 Jahre auf dem
Buckel, da kann man sich die eine oder andere Schrulligkeit erlauben.
Rein musikalisch lieferten die Bouncing Souls – der Name der
Band ist übrigens ein Verweis auf die „Bouncing Soles“ der legendären Dr. Martens-Schuhe
– die versprochene Mischung aus griffigen Hooks und schnörkellosem Punkrock wie ihn frühe
Streetpunk und Oi-Bands wie Peter And The Test Tube Babies oder Cocksparrer
etablierten. Hinzu kommt eine gewisse klangliche
Emotionalität, die durch die Texte, die in der Regel Geschichten mitten aus dem
Leben erzählen, noch verstärkt wird.
Die gut 300 Besucher ließen sich folglich nicht lange bitten
und gaben sich schon beim dritten Song dem Gruppenklatschen und Rempeltanzen
hin.
Zwar lassen die Bouncing Souls die ganz großen Pop-Momente,
zu denen zum Beispiel Green Day immer wieder fähig sind, vermissen. Aber
trotzdem sorgt der hart arbeitende Jersey Vierer mit seinen fast schon simplen,
aber dennoch ergreifenden Melodien immer wieder für bewegende Momente. Wer
seinen Punkrock etwas melancholisch, aber mit Pfiff mag, der war hier an der
richtigen Adresse.
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