Mittwoch, 25. September 2013

Zum Weinen langweilig - The Winery Dogs


Obwohl eher ein Freund ehrlicher Felsarbeit, kann ich der gepflegten Rock-Pudelwelle schon etwas abgewinnen. Was allerdings Richie Kotzen (Gesang/Gitarre), Billy Sheehan (Bass ) und Mike Portnoy (Schlagzeug) als TheWinery Dogs auf ihrem selbstbetitelten Debüt (Loud &Proud/ Rough Trade) abliefern, liegt über der Schmerzgrenze. Geht das sich irgendwo zwischen posigem Hardrock und Fusion abspielende Darbietung der ehemaligen Mr. Big-Kollegen (zwischen 1997 und 2002 ersetzte Kotzen Paul Gilbert), die recht songdienlich musizieren, noch in Ordnung, nervt Ex-Traumtheater-Dramaturg  Portnoy mit seinem stilistisch völlig deplatzierten hyperaktiven Spiel. Das nimmt dem ohnehin nicht sonderlich zwingenden Songwriting noch zusätzlich Wind aus den Segeln. Hinzu kommen Texte, die selbst Schotenkönig David Coverdale peinlich wären („I´m No Angel“). Unter der Klientel auf der Schnittmenge von Ewiggestrigen, die auf Festivals noch immer ihre Spandexhosen anlegen, und frickelverliebten Musikerpolizisten werden Winery Dogs sicher nicht wenige Anhänger finden – der Rest wendet sich gelangweilt ab.

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