Obwohl eher ein Freund ehrlicher Felsarbeit, kann ich der
gepflegten Rock-Pudelwelle schon etwas abgewinnen. Was allerdings Richie Kotzen
(Gesang/Gitarre), Billy Sheehan (Bass ) und Mike Portnoy (Schlagzeug) als TheWinery Dogs auf ihrem selbstbetitelten Debüt (Loud &Proud/ Rough Trade)
abliefern, liegt über der Schmerzgrenze. Geht das sich irgendwo zwischen posigem
Hardrock und Fusion abspielende Darbietung der ehemaligen Mr. Big-Kollegen
(zwischen 1997 und 2002 ersetzte Kotzen Paul Gilbert), die recht songdienlich
musizieren, noch in Ordnung, nervt Ex-Traumtheater-Dramaturg Portnoy mit seinem stilistisch völlig deplatzierten
hyperaktiven Spiel. Das nimmt dem ohnehin nicht sonderlich zwingenden Songwriting
noch zusätzlich Wind aus den Segeln. Hinzu kommen Texte, die selbst
Schotenkönig David Coverdale peinlich wären („I´m No Angel“). Unter der Klientel auf der Schnittmenge von Ewiggestrigen, die auf Festivals noch immer ihre
Spandexhosen anlegen, und frickelverliebten Musikerpolizisten werden Winery
Dogs sicher nicht wenige Anhänger finden – der Rest wendet sich gelangweilt
ab.
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