Freitag, 13. September 2013

Hard(käse)core knüppeldick - Fondükotze



Dass Fondükotze um den heißen Brei, respektive Käse herumeierten, lässt sich nicht sagen: Der Plattenkarton des Debüts dieses helvetisch/badischen Trios ist gelb wie Rinderrotz, in der Mitte prangt ein reiherndes Skelett mit Lederjacke und Bierflasche (gestaltet vom schweizer Comic-Künstler Thomas Ott) und auch der Bandname lässt wenig Raum für Interpretation: Auf „Züri-Punk“ (William Hell Records) verschmelzen Pogo (vier Saitä und Gsang), Rimansky (6 Saitä und Gsang) im Verein mit Alte Hackerei-Betreiber und Karlsruher-Szene-Urgestein Plüschi (Schlagi und bizli Gsang) kompromisslosen Hard(käse)core und melodischen Fun-Punk. Angebrüllt wird in Schweizerdeutsch und Englisch gegen Perspektivlosigkeit („Dead End City“), die Machenschaften der heimischen Banker („Fondükotze“) und kleinere Alltagsmaleure („Hör Uf“). Das (Käse)Rad erfinden Fondükotze dabei freilich nicht neu, aber da sie es meist in der Geschwindigkeit einer außer Kontrolle geratenen Bergbahn zu Tal rollen lassen, fegen sie damit nicht nur Frau Antje vom Rad, sondern können auch locker – Achtung, noch ein Kalauer – selbst gegen internationale Konkurrenz anstinken. Kurz, „Züri-Punk“ ist vielleicht kein besonders edler Blauschimmel, aber lässt – sorry, diese Käse-Metapher muss ich hier noch bringen, aber dann ist Schluss – ganz flugs die Löcher aus dem Käse fliegen.

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