Gewinnertypen: Adoney. FOTO: SVEN VITTOZ |
Zweite wurden die Power Popper FoFo Tank, die Punkband Cheaper Than Money Publikumssieger. Die Folk-Gruppe Seatime wurde dritte. Der Gesamtgewinner spielt auf der Hauptbühne bei „Das Fest“, auf den Zweitplatzierten wartet ein Slot beim Uni-Fest, die Band mit den meisten Besucherstimmen darf in der Günther Klotz-Anlage auf der Feldbühne spielen.
Den Auftakt des Saisonfinals am Samstag, 15.2. im Substage spielten
And The Change. Das Quartett bot rhythmisch abwechslungsreichen Indie-Rock.
Dabei erwiesen sich die Bruchsaler spielerisch als durchaus finalwürdig.
Bemerkenswert, spielen sie doch erst seit knapp zwei Jahren zusammen.
Allerdings konnte ihr Songmaterial über die volle Distanz nicht gänzlich
überzeugen. Ebenso Sänger Niklas Mayer, der vor allem in den höheren Lagen zu
kämpfen hatte.
Ein erstes Hochlicht entzündeten Something Redefined (SR). New
Rock´n´Roll nennen die Schwarzwälder ihre Musik. Neu war der Sound des
Quartetts aus Waldbronn/Karlsbad im Grunde nicht – dafür aber zeitlos schön.
Eingängiger Street Rock, mal mit Punk-, mal mit 70er-Schlagseite, war angesagt.
Gaslight Anthem, Bad Religion und Airborne hinterließen ihre Fußabdrücke auf
dem benzinglänzenden Asphalt. Feine Hooks und dazu einige dezente
Zwillingsgitarren-Einsätze setzten noch einmal drei Oktan zu. Trotz der
klassischen Elemente, wirkte das Gemisch von SR nie gekünstelt oder altbacken. Richtig
Klasse! Von dieser Band werden wir in der Region noch hören.
Die Melodic Hardcore-Karte, die SR nur aus dem Ärmel ragen
ließen, spielten Cheaper Than Money
(CTM). Und die Karlsruher spielten sie gut, sehr gut. Zwar sorgten CTM für
mächtig Rappeln im Karton, sprich Bewegung vor der Bühne. Leider fehlte den
Karlsruhern noch ein wenig die Kraft, um den tödlichen Punch zu setzen. In
Anbetracht dessen, dass die vier Billigheimer im Durchschnitt gerade einmal
zarte 17 Jahre alt sind, haben sie aber noch genügend Zeit, sich die paar zum
echten Schwergewicht fehlenden Kilo anzufuttern. Keine Bange, diese Band wird
ihr Potential noch ausschöpfen.
Fofo Tank aus dem pfälzischen Bad Bergzabern überraschten ob
ihres putzigen Namens mit fetzigem Powerpop und gekonnt eingedampfter
Funk-Bügelfalte, aufgeraut mit ein paar Indie-Fusseln. Sehr nett, aber wegen
zahlreicher stilistischer Verwicklungen (Pop, Hip Hop, Funk, Rock) insgesamt zu
zerfahren.
Seatime punkteten mit
origineller Instrumentierung: Banjo, Ukulele, Mandoline und Lapsteel-Gitarre. Und
dem Umstand, dass sie es tatsächlich schafften, dem (musikalisch bei Gott nicht
sehr variablen) Kumbaja-Folk-Genre noch ein paar Songs abzutrotzen, die bisher
noch niemand geschrieben hatte. Macht schon irgendwie Laune – in der Bauwagen-Burg.
Unterm Strich erlebten die 500 Zuschauer eines der
hochklassigsten Finals der letzten Jahre. Geht es so weiter, blickt der
zwischenzeitlich auch mal schwächelnde Wettbewerb für aufstrebende Bands aus
der erweiterten Region in eine rosige Zukunft.
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