Neo-Folk mit finnischen Texten? "Verdammt, wer braucht denn so
was?", denkt sich der von so mancher belanglosen Tonträgerveröffentlichung
ohnehin schon zur Genüge drangsalierte Rezensent. Zu Unrecht! Denn Suomi-Barde Mikko Pöyhönen ,der unter dem Banner "Pyhä Kuolema" (was laut Info „Heiliger Tod“ bedeutet) soeben
sein Zweitwerk "Kevättuulisormi", "Frühlingswindfinger" (Svart Records)
vorgelegt hat, erinnert in seiner unergründlichen Emotionalität stark an den allzu
früh verstorbenen Meister des düster
wehmütigen Liedermachens, Nick Drake. Oder die pechschwarze Americana eines
Townes Van Zandt. Noch verstärkt wird dieser Effekt von der dunkelelbischen
Poesie der für mitteleuropäische Ohren so fremdartig klingenden Sprache.
Umspielt wird Pöyhönens sonore, nach dunklem Herbstwald und windzerzaustem
nassem Gras auf uralten Grabhügeln klingende Stimme meist in spartanischer
Instrumentierung: Ein, zwei Gitarren, selten rudimentäre Percussion wie Rasseln
oder eine einsame Bassdrum. Pyhä Kuolema ains anrührend, geheimnisvoll und dabei völlig klischeefrei . Wer noch den ultimativen
Soundtrack für die kommende
Im-Rentierpulli-auf-dem-Sofa-Tee-mit-Rum-trinken-Saison sucht, hier ist er.
Foto: Promo |
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