„Der Inbegriff einer rassigen Rockgruppe“, die „ein wahres
Feuerwerk an fabelhaften Rocksongs“ entfache, die „jeden Muskel im Körper zum
Zucken bringen“. Beim Anpreisen von „Freedom“ (Steamhammer), dem
zweiten Album von Spiralarms, ergeht sich die Plattenfirma förmlich in
Lobeshymnen. Tatsächlich füllt das US-Sextett
auch nur alten Wein in neue Schläuche: Die Straßenrocker-Wucht von
Orange Goblin, die Hammond-getriebene Retro-Note der Spiritual Beggars, die
repetitiv-hypnotische Kraft von Kyuss und den düster melodischen Hardrock-Fuzz aus
dem Alice In Chains-Backkatalog – allein die langen Jahre, die Gitarrist Craig
Locicero bei den Thrashmetallern Forbidden zubrachte, finden hier keinen
stilistischen Widerhall.
Fotos (2): Promo |
Man könnte die eingangs zitierten Sätze also als die
übliche werbliche Bramarbasiererei abtun, legten die schlagbehosten Nordkalifornier
bei der Zusammenstellung ihrer musikalischen Cuvée nicht eine solche Raffinesse
an den Tag. Schon der Eröffnungssong „Dropping Like Flies“ schiebt sich in den
Gehörgang wie ein Großbohrgerät aus dem Tunnelbau. „Hold Me To The Sky“ wäre
auch auf einem der ersten vier Black Sabbath-Alben nicht weiter (negativ)
aufgefallen. „Exit 63“ führt direkt in Wüste im Hinterland von LA, wo früher
nächtens QOTSA-Mann Josh Homme und Konsorten ihr Unwesen trieben. Und „I Lay
Low“, eine gelungene Verbeugung Richtung Südstaaten zum Schluss, gemahnt gar an Lynyrd Skynyrds Hymne an die
Schlichtheit, „Simple Man”. Alter Wein, ja, aber als gepflegter Schluck zur
Blauen Stunde, genau das richtige.
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