Montag, 13. Juli 2015

The Coconuts stehen mit beiden Füßen fest im Eiskübel

Surf Rock aus Karlsruhe? Passt! Besonders bei den aktuellen Temperaturen. Den Mini-Stirnband-Ventilator auf die höchste Stufe stellen, die Füße in einen randvoll befüllten Eiskübel stecken, eine Pina Colada schlürfen und dazu das Debut von The Coconuts auflegen. Das ist das perfekte Hitzekoller-Kontrastprogramm. 
Klar, musikalisch erfindet das Quartett das Rad respektive Surfboard nicht gerade neu. Die stilistischen Trademarks der in den 60er Jahren in Südkalifornien populär gewordenen Instrumetalmusik sind alle da: Schnell gezupfte, orientalisch angehauchte „nasse“ Reverb-Gitarren, Pum-Tata-Pum-Tat-Drums und gelegentlich ein wenig E-Piano-Schlock. Kurz, im Wesentlichen sind The Coconuts stark von Dick Dale and the Del-Tones inspiriert und verbinden darüber hinaus Einflüsse von Dick Dale and the Del-Tones mit der Musik von Dick Dale and the Del-Tones. Aber was soll man in einem Genre, das derart von Dick Dale and the Del-Tones geprägt wurde auch groß anderes machen? Ein paar Ramones-Riffs einbauen und neben ordentlich Orange-County-Feeling mit gelegentlichen Heys und Has auch ein bisschen Ennio-Morricone-Atmosphäre verbreiten, wie es The Coconuts zwischen durch immer wieder tun, zum Beispiel.  Ein Übriges tun witzige Songtitel wie „Achtung Naggich!“, „Saunahonig“ und „Thunderstorm à la Plage.
Den Live-Test haben die 12 Songs auf der selbstbetitelten Scheibe jedenfalls schon bestanden. Ausgelassene Baggersee-Feten-Stimmung herrschte bei der Plattentaufe am Freitag, 26 Juni, in der sehr gut besuchten Alten Hackerei.
Erhältlich ist The Coconuts als Vinyl oder Download hier.

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