Chritus "Chritte" Linderson war
Gründungsmitglied der Schweden-Doomster Count Raven, ist aber auf keinem
offiziellen Release zu hören (für den „Ozzy-Gesang“ auf den
Klassikern „Storm Warning“ und „Destruction
of the Void“ war Gitarrist Dan „Fodde“ Fondelius
verantwortlich), da er Anfang der 90er in die USA übersiedelte, um bei Saint
Vitus den zu The Obsessed zurückgekehrten Scott „Wino“ Weinrich zu ersetzen. Eine
unglückliche Ehe, denn die Frucht dieser Verbindung, das (sehr melodische) „C.O.D.“-Album, wurde von vielen Fans als zu
kommerziell abgelehnt – zu Unrecht, wie ich finde, aber das ist eine andere
Geschichte.
Danach war Linderson
offenbar noch bei anderen Bands aktiv (genannt werden Terra
Firma und Lord Vicar), ich muss aber gestehen, dass die an mir komplett
vorbeigegangen sind. Jetzt jedenfalls meldet sich der Mann mit neuer Formation
und neuem Album auf Svart Records zurück: Goatess nennt sich das Baby und seine
Lebensäußerungen sind überaus Hörenswert. Gitarrenmäßig ist das selbstbetitelte
Debüt stark von Lindersons musikalischer Früherziehung, also dem spartanischen
aber effektvollen Zeitlupenspiel der Herren Chandler und Fondelius geprägt. Das
sorgt für anheimelnde Depri-Atmosphäre, die durch ein paar Tropfen Lysergsäure,
trippige Hippie Sounds (Citar-Jams, Tablas, schwurbelige Samples) und
Lindersons ausdrucksstarken und klangvollen Gesang – hier könnte sich zum
Beispiel Felipe Plaza von den so hochgelobten Procession noch ein dickes
Scheibchen abschneiden – noch psychoaktiv verstärkt wird. Ein ganz feines Stück
Schneckenmusik, an dem nicht nur die Ziege von Mendez ihre helle Freude haben wird! Genrefans sollten ab 5. Juli zugreifen.
Foto: Svart Records |
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